Bremsenbasierte und mechanische Systeme: Die zwei Wege zum Ziel
Es gibt zwei Hauptarchitekturen, um Torque Vectoring zu realisieren: das bremsenbasierte System und das mechanische System.
Das bremsenbasierte Torque Vectoring ist die kostengünstigere und häufigere Lösung. Es nutzt die vorhandenen Radsensoren des ESP-Systems. Erkennt die ECU ein beginnendes Untersteuern, betätigt es leicht die Bremse am kurveninneren Rad. Dieser Widerstand zwingt mehr Antriebskraft auf das kurvenäußere Rad, was den gleichen "ziehenden" Effekt erzeugt. Der Nachteil ist ein leister Leistungsverlust durch die Bremswirkung und erhöhter Bremsenverschleiß.
Das mechanische Torque Vectoring ist die High-End-Lösung. Hier kommen aufwendige Achsen mit Überlagerungsgetrieben oder elektrisch angetriebene Nebenachsen zum Einsatz. Diese Systeme können das Drehmoment aktiv und ohne Bremseneingriff verteilen, teilweise sogar negatives Drehmoment auf ein Rad übertragen, um den Kurveneffekt zu verstärken. Dies ist leistungseffizienter und sportlicher, aber auch deutlich teurer und komplexer.
FAQ
F: Welches System ist besser?A: Das mechanische System ist in der Performance überlegen, da es ohne Leistungsverlust arbeitet. Das bremsenbasierte System ist eine intelligente und günstige Methode, um mit vorhandener Hardware das Fahrverhalten deutlich zu verbessern.
F: Merkt der Fahrer den Bremseneingriff?A: In der Regel nein. Der Eingriff ist sehr subtil und fühlt sich für den Fahrer einfach wie eine verbesserte Kurvenagilität an. Ein leichtes Pulsieren im Bremspedal ist in extremen Situationen theoretisch spürbar.


